Erfolg - Rodung abgewendet!
Die Bemühungen um den Erhalt des Pfarrwaldes in Oberkreith tragen Früchte.
Einstimmig beschloss der Rodinger Stadtrat am Donnerstagabend, 27.02.2025, das Bauleitverfahren einzustellen. Der geplante Bürgerentscheid ist damit obsolet, ebenso das entgegengestellte Ratsbegehren.
Hintergrund ist die Absage der untere Naturschutzbehörde an die Herausnahme der betroffenen Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet. Ebenso urteilte das Landratsamt Cham, eine Wohnbebauung an der geplanten Stelle im Norden der Fläche sei nicht zustimmungsfähig.
Zwar bleibt eine Fläche von 1,8 Hektar Grund für die Erweiterung des Gewerbegebietes bestehen (ein früherer Bebauungsplan dafür ist bereits rechtskräftig), dennoch konnte die Rodung des Pfarrwaldes verhindert werden.
Damit wird auch der Wille der 1583 Rodinger Bürger umgesetzt, die für den Erhalt des Waldes unterschrieben haben.
Wir bedanken uns noch einmal für alle Unterschriften, die breite Unterstützung aus der Bevölkerung und vor allem für das Engagement der Hauptinitiatoren der Bürgerinitiative, Andrea Kopfmann, Maria Demmel und Konrad Höcherl.
Teilerfolg! Wahltag verschoben auf 01. Juni 2025
Es gibt Bewegung in der Diskussion rund um die Rodung des Oberkreither Pfarrwaldes.
Nachdem eigentlich bereits am 16. März bei einem Bürgerbegehren über den Erhalt des Waldes abgestimmt werden sollte, wurde die Abstimmung vorerst auf den 01. Juni 2025 verschoben.
Der Stadtrat hatte das Vorhaben in erster Auslegung bei den Fachstellen des Chamer Landratsamts vorgelegt, um die generelle Durchführbarkeit der Industriegebiet-Erweiterung auszuloten.
Die Rückmeldung der Unteren Naturschutzsbehörde fällt nun zugunsten der Bürgerinitiative aus, da bestimmte Flächen des betroffenen Waldgebietes nicht aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden.
Da die geänderten Sachlage eine umfangreiche Prüfung erfordert und eine zeitnahe Entscheidung damit nicht getroffen werden kann, wird die Frist zur Umsetzung des Bürgerbegehrens einvernehmlich um drei Monate verlängert.
Der letztmögliche Termin innerhalb der neuen Frist und damit der voraussichtliche Wahltag ist der 01. Juni 2025. Zumindest dann, wenn nicht in den nächsten Monaten eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden wird.
Am 16. März ist Wahltag
In der Stadtratssitzung vom 19.12.2024 wurde die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens “Walderhalt statt Flächenfraß” festgestellt. Mit 1583 gültigen Unterschriften und damit 15,44% der Rodinger Wahlberechtigen war dies reine Formsache.
Dem Bürgerbegehren wird von Seiten der Stadt nun allerdings ein Ratsbegehren entgegengesetzt, wobei für den Wahltag am 16. März 2025 Stimmzettel an alle Wahlberechtigten per Post versendet werden.
Das Bürgerbegehren beinhaltet die folgende, bereits bekannte Frage:
“Soll der artenreiche Erholungs- und Klimawald im Norden Rodings (Nähe Bahnhof) vor der Abholzung und Umwandlung in das geplante Gewerbegebiet ”Erweiterung Industriegebiet Oberkreith" geschützt werden und soll die Stadt Roding alle diesbezüglichen Maßnahmen einstellen?"
Auf die Fragestellung des Ratsbegehrens möchten wir noch näher eingehen:
“Sind Sie dafür, dass sich die Stadt Roding gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten für den Erhalt von Arbeitsplätzen, die Stärkung ansässiger Unternehmen sowie die Ermöglichung arbeitsnahen Wohnraums einsetzt, deshalb an der Erweiterung des Industriegebietes Oberkreith festhält und somit wertvollere Flächen statt des geschädigten Monokulturwaldes schützt?”
Es klingt fast, als wäre die Rodung des Pfarrwaldes in Oberkreith die einzige Möglichkeit zur Stärkung der lokalen Wirtschaft. Die Bürgerinitiative will aber natürlich NICHT die lokale Wirtschaft schädigen, sondern lediglich die Prüfung anderer Möglichkeiten als die Rodung einer 88.000 qm großen Waldfläche anregen.
Es stellt sich auch die Frage, welche “wertvolleren Flächen” gemeint sind und wie diese geschützt werden sollen? Warum können diese nur geschützt werden, wenn der Pfarrwald in Oberkreith nicht erhalten bleibt?
Bleibt zu hoffen, dass alle Wahlberechtigten die Fragestellungen genau und bis zu Ende lesen und nicht blind dem “Erhalt von Arbeitsplätzen in wirtschaftlichen Krisenzeiten” zustimmen, denn dafür tritt natürlich auch die Bürgerinitiative ein.
21.11.2024: Übergabe der benötigten Unterschriften für Bürgerbegehren
Die Unterschriftenaktion wurde erfolgreich beendet.
Am 21.11.2024 konnten 1763 Unterschriften gegen die Abholzung des Pfarrwaldes in Oberkreith an Bürgermeisterin Alexandra Riedl übergeben werden.
Die Prüfung der Stimmen soll bis zur Stadtratssitzung im Dezember abgeschlossen sein und das Bürgerbegehren dort vorgelegt werden.
Der Bürgerentscheid müsste dann an einem Sonntag innerhalb von drei Monaten nach der Feststellung der Zulässigkeit durchgeführt werden.
Vielen Dank an alle Unterzeichner!
Foto: Josef Heigl, Chamer Zeitung
August 2024: Unterschriftenaktion gegen Rodung des Pfarrwaldes gestartet
Die aktiven Mitglieder der Ortsgruppe haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich für den Erhalt des Pfarrwaldes in Oberkreith einzusetzen, und damit gegen dessen Rodung zum Zweck einer Erweiterung des Industriegebietes.
Gegen eine Abholzung sprechen unter anderem folgende Gründe:
- Mit dem Verlust des Waldes wird CO2 frei gesetzt
- der Wald dient nicht nur als Naherholungsgebiet, sondern auch als Regenwasserspeicher, Vorfilter für das Grundwasser, sowie als Klimaanlage und Staubfilter für die umliegenden Ortsteile
- Hohe Erschließungskosten
- Flächenversiegelung
Die benötigten Parkplätze sowie die Wohnbebauung ließen sich auch anders realisieren, z.B. über einer Bebauung in die Höhe anstatt in die Weite.
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt, unter anderem auf dem Rodinger Stand- sowie Flohmarkt, vor Rodinger Supermärkten, durch Auslage von Unterschriftenlisten in Geschäften, Apotheken sowie Arztpraxen und auch persönlich beim Gang von Haus zu Haus.

