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Der lange Weg zum eigenen Revier – Wanderwege eines Kuders

Zum ersten Mal wurde „unser“ Kuder 2016 bei uns im Landkreis nachgewiesen. Die eingesammelten Haare am Lockstock am Gibacht/Voithenberg gingen zur weiteren wissenschaftlichen Auswertung und Detailanalyse an das Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen (Hessen), das dort zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem BUND eine bundesweite genetische Datenbank zur Wildkatze aufgebaut hat. Mithilfe der DNA- Analyse wurde ersichtlich, dass der Kuder bereits einmal in Hirschau registriert worden war.

Alle Jungkater müssen sich jedoch ein neues Revier suchen, und so machte sich auch „unser“ Kuder auf den Weg mit ungewissem Ausgang. Auf der langen Reise nach Waldmünchen musste er lebensgefährliche Situationen meistern: Gleich zwei Autobahnen hatte er zu überqueren! Eine sensationelle Leistung - schließlich ist die Straße Todesursache Nummer 1 für die Wildkatzen. Außergewöhnlich war auch die lange Strecke von 64 km durch unbekanntes Gebiet. Für den Jungkater ging die Reise ins Waldgebiet bei Waldmünchen erfolgreich zu Ende. 2016 konnte zudem eine weibliche Katze in der Nähe nachgewiesen werden. Nachdem er auch 2017 identifiziert werden konnte, gehen wir davon aus, dass der Lebensraum am Gibacht/Voithenberg seinen Bedürfnissen entspricht und er hier jetzt sein festes Revier hat.