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Die Wildkatze

Jahrzehntelang galt die Wildkatze in Bayern als ausgestorben. Dank des erfolgreichen Auswilderungsprojekts des BN konnte sie sich wieder in Bayern etablieren. Im Projekt „Wildkatzensprung“ konnten viele Nachweise des scheuen Tieres erbracht werden. Auch im Landkreis Cham sorgten viele Ehrenamtliche dafür, das Vorkommen der Wildkatze zu dokumentieren. So kam auch die außergewöhnliche Geschichte eines Kuders bei Waldmünchen ans Tageslicht.


Die Wildkatze stellt sich vor

Abstammung

Die Europäische Wildkatze ist eine von vier Wildkatzen-Unterarten, jedoch nicht die Stammform der Hauskatze. Unsere Hauskatze stammt von der afrikanischen Falbkatze (Felis silvestris lybica) ab.
Alter: Die Wildkatze wird freilebend etwa 10 Jahre alt
Nachwuchs: nach ca. 66 Tagen Tragezeit kommen 1-4 Junge zur Welt. Geworfen wird meistens im Frühjahr von April bis Juni.

Unterscheidung

Mit dem bloßen Auge ist die Wildkatze praktisch nicht von unserer wildfarbenen Hauskatze zu unterscheiden. Anders als der „Stubentiger“ hat die Wildkatze einen kräftigeren Körperbau und einen wuchtigeren, breiteren Schädel. Die Fellzeichnung erscheint blasser mit einem ockerfarbigen Ton. Ihr Fell ist dicht und weist einen schmalen schwarzen Rückenstreifen auf. Die Nase ist hell hautfarben. Die Wildkatze erkennt man an dem buschigeren, stumpf endenden Schwanz mit charakteristischen deutlichen schwarzen Ringen in der hinteren Hälfte und einer schwarzen Schwanzspitze. Eine sichere Unterscheidung ist jedoch nur durch die genetische Analyse möglich.

Lebensraum

Sie wird wegen ihrer Lebensweise auch Waldkatze genannt. Wildkatzen bevorzugen naturnahe Wälder mit vielen Fels-, Baum- und Wurzelhöhlen, Totholz und kleinen Lichtungen, wie sie entstehen, wenn der Mensch möglichst wenig eingreift. Die Wildkatze lebt zurückgezogen und versteckt vor allem in naturnahen Laub- und Mischwäldern. Meist schläft sie tagsüber und jagt nachts. Deshalb bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Zum Jagen streift sie im Wald und oft an den Waldrändern entlang. Kleine Lichtungen, im Wald verborgene Wiesen und ruhige, heckenreiche Säume am Waldrand sind ihre Lieblingsplätze. Hier kann sie jagen, denn dort gibt es ihre bevorzugte Jagdbeute: Mäuse! Gebüsch und Heckenriegel bieten Deckung und so wagt sie sich aus dem Wald heraus. Die Verstecke sind meistens am Boden in undurchdringlichem Dickicht. Die Kronen alter Bäume dienen ebenfalls als Versteck und werden gerne zum Sonnenbaden genutzt.

Lebensweise

Wildkatzen sind Einzelgänger und meiden Gebiete mit intensiver forst- oder landwirtschaftlicher Nutzung. Generell scheuen sie die Nähe zu Menschen. Auch wenn sie von Hand aufgezogen werden, bleiben sie sehr scheu und werden nicht zahm. Dies unterscheidet sie grundlegend von unserer Hauskatze. Diese einzelgängerische Lebensweise ist gleichzeitig Schutz und auch der Grund dafür, warum Wildkatzen nicht schon längst in der um ein vielfaches größeren Hauskatzenpopulation untergegangen sind.

Mehr zum Thema Wildkatze finden Sie unter https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/wildkatze