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Das Hummeltelefon startet – Mitmachaktion für jeden Insektenfreund

Mit dem Frühling startet die bayernweite Mitmachaktion „Hummeltelefon“: Jeder kann Hummelfotos einreichen, ein Expertenteam antwortet. Das kann in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen eine willkommene Abwechslung sein!

07.04.2020

Mit dem Frühling startet die bayernweite Mitmachaktion „Hummeltelefon“: Jeder kann Hummelfotos einreichen, ein Expertenteam antwortet. Das kann in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen eine willkommene Abwechslung sein! Denn ob im Garten, auf dem Balkon oder in freier Flur: Jetzt fliegen die Hummeln wieder. Nach der großen Resonanz auch aus dem Landkreis Cham in den letzten beiden Jahren bieten BN (BUND Naturschutz in Bayern e.V.) und IfBI (Institut für Biodiversitätsinformation e.V.) erneut diesen einzigartigen Service an.

Die Luft bleibt kühl, solange noch Schnee auf dem Arber liegt. Doch trotz noch niedriger Tagestemperaturen und kalter Nächte in den letzten Tagen sind schon die ersten Hummeln emsig an den Blüten unterwegs. Der perfekte Zeitpunkt, um die Leitungen des Hummeltelefons wieder zu öffnen. Gerade in der momentanen Lage bietet es eine schöne und willkommene Ablenkung für Groß und Klein. Ob im heimischen Garten, gemütlich auf dem Balkon oder bei einsamen Spaziergängen in der Natur: Ausgestattet mit Handy oder Fotoapparat können die kleinen fliegenden Brummer abgelichtet werden. Wobei man zu einem scharfen Foto schon ein bisschen Geduld braucht!

Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Davon stehen in Bayern bereits 13 auf der Roten Liste: Hauptgrund des Rückganges sind ausgeräumte Ackerfluren. Mit den schwindenden Lebensräumen sterben auch nicht so anpassungsfähige Arten.

Jeder weiß, dass Hummeln fliegen können. Doch nach den Gesetzen der Aerodynamik wäre das eigentlich unmöglich, denn die Flügel sind viel zu klein für ihren Körper. Der „Trick“ der Hummeln ist ausgefeilt und wurde erst 1996 herausgefunden: Die Hummelflügel sind flexibel und drehbar und schlagen bis zu 200-mal in der Sekunde. Dadurch werden die hörbaren brummenden Luftwirbel erzeugt, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Wenn man Hummeln genauer beobachtet, fällt auf, dass verschiedene Arten unterschiedlich gezeichnet sind. Da gibt es schwarz-gelb gestreifte, bräunliche und ganz dunkle. „Da es immer stärker darauf ankommt, zum Erhalt der Artenvielfalt einen eigenen Beitrag zu leisten, müssen wir uns alle und unsere Kinder wieder stärker für die Natur interessieren. Nur, was man kennt, wird man auch schützen. Da Hummeln groß und meist relativ langsam unterwegs sind, lohnt es sich, mit ihnen zu beginnen“, sagt Richard Mergner, Vorsitzender des BN.

Wer eine Hummel im Garten oder auf der Wiese findet und gerne wissen würde, welche Art es ist, kann das ganz leicht über das „Hummeltelefon“ herausfinden. Einfach den kleinen Brummer fotografieren und das Bild zusammen mit Fundort (PLZ) und Funddatum verschicken, entweder per WhatsApp an 0151-18460163 oder per E-Mail an hummelfund@ifbi.net. Das Hummeltelefon-Team besteht aus den Biologinnen Mareen Geyer und Josephin Römer sowie Dr. Klaus Mandery, Leiter des in Ebern ansässigen IfBI, Vorsitzender des BN Haßberge und Wildbienenexperte. Das Team antwortet auf die Nachricht so schnell wie möglich mit dem Artnamen und Informationen rund um die fotografierte Hummel. Pro Hummel sollten maximal drei Fotos und höchstens drei Funde in einer Nachricht versendet werden.

Die bayerische Bevölkerung interessiert sich für Hummeln und Insekten. Letztes Jahr haben über 2.700 Fotos von über 500 begeisterten Teilnehmern das Hummeltelefon erreicht. Dabei wurden knapp 920 Hummeln abgelichtet. Mit dem Hummeltelefon fördern BN und IfBI das Bewusstsein dafür, wie wertvoll Hummeln – stellvertretend für alle Insekten – sind. Jeder Hummelfund wird auch dieses Jahr wieder in eine interaktive Karte eingetragen. So wird mehr über die Verbreitung der Hummelarten in Bayern bekannt, ein wichtiger wissenschaftlicher Effekt dieses Citizen Science -Projektes. Weitere Informationen unter www.ifbi.net/Hummeltelefon.