Jahresprogramm und Grußwort des Vorsitzenden
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Liebe Naturfreunde,
bei der Aussage „Verspargelung der Landschaft“ wird zunächst einmal an Windräder gedacht. Im Landkreis Cham schießen stattdessen Mobilfunkmasten wie Pilze aus dem Boden. Von den im Energienutzungsplan des Landkreises bis 2020 beschlossenen 12 Windrädern wurde bislang jedoch kein einziges aus „Landschaftsschutzgründen“ verwirklicht. Beim Mobilfunk ist dieser hingegen offenbar kein Thema. Auch landschaftlich reizvolle, dünn besiedelte Regionen sollen mit hoher staatlicher Förderung – da für die Mobilfunkanbieter unwirtschaftlich – mit 5-G-Masten erschlossen werden.
Von Ärzten und Medizinwissenschaftlern wurde in einem 5-G-Appell 2015 an die UN sowie 2017 an die EU ein Moratorium beim Ausbau von 5 G empfohlen bis potentielle Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt vollständig durch industrieunabhängige Wissenschaftler erforscht wurden. Der wissenschaftliche Ausschuss „Gesundheitsrisiken, Umweltrisiken und neu auftretende Risiken“ (SCHEER) der EU schätzte in seiner Erklärung vom Dezember 2018 die mit 5 G einhergehenden Risiken vorläufig als hoch ein. Auch das Ausmaß, die Dringlichkeit und die Wechselwirkungen (mit Ökosystemen und Arten) einer möglichen Gefährdung wurden von SCHEER als hoch bewertet. Einen aktuellen und neutralen Überblick über die Auswirkungen des Mobilfunks (einschließlich 5 G) auf die menschliche Gesundheit bietet ein Briefing des Europäischen Parlaments aus 2020, das der wissenschaftliche Dienst erarbeitet hat (herunterladbar unter: EPRS_BRI (2020) 646172_DE.pdf). Zur Minimierung der Risiken für Mensch und Umwelt fordert der BN bei der Digitalisierung auf nicht strahlende, kabelgebundene Lösungen zu setzen.
Mithilfe von Spenden ist es 2021 gelungen, ein wertvolles Niedermoor anzukaufen. Auch 2022 stehen Projekte an, die nur mit Ihrer Hilfe gelingen. Bitte denken Sie an uns! IBAN: DE64 7429 0000 0005 0220 45.
Die Brennnessel auf unserem Titelbild wurde für 2022 zur „Heilpflanze des Jahres“ gewählt. Grund für die Wahl der wehrhaften Pflanze war ihre vielseitige Verwendbarkeit. Im Programm ist sie Gast beim Vortrag „Mit Powerfood gesund bleiben“ im September sowie beim Wildkräuter-Kochkurs im Juni. Abgesehen davon dient sie 31 Schmetterlingsarten als Raupenfutterpflanze. Genügend Gründe also, ihr im Garten einen wilden Fleck zu überlassen.
Robert Kurzmann, 1. Vorsitzender